Litauen

Die baltischen Staaten sind die Vorreiter im Bereich Marketplace-Lending

Eine hochdigitalisierte Infrastruktur und attraktive Zinsen kommen dem P2P-Markt zugute.

Litauen, mit Vilnius als Hauptstadt, ist ein faszinierendes Land mit einer reichen Kultur und Geschichte. Trotz seiner vergleichsweise kleineren Einwohnerzahl von rund 2,7 Millionen Menschen bietet es eine beeindruckende Lebensqualität und eine stabile Wirtschaft. Die Regierungschefin Ingrida Šimonytė leitet das Land mit einer verantwortungsvollen politischen Führung.

Litauen verzeichnet eine solide Wirtschaftsleistung, die sich unter anderem in einem BIP pro Kopf von 42.765 US-Dollar widerspiegelt. Das Land kann ein respektables Credit Rating von A+ von S&P vorweisen, was auf seine finanzielle Stabilität und Zuverlässigkeit hinweist. Auch im Bereich Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit schneidet Litauen gut ab, wie das beeindruckende ESG Rating von A zeigt.

​Die litauische Bevölkerung (Eurozone) profitiert von einem durchschnittlichen Netto-Monatseinkommen von 1080 Euro (2,2k Euro), was ein Indiz für das allgemein angemessene Lohnniveau und die wirtschaftliche Dynamik des Landes ist. Außerdem ist die Verschuldung pro Kopf mit 1.714 US-Dollar (29k Euro in der Eurozone) vergleichsweise niedrig, was unter anderem auf die solide Wirtschaftsstruktur zurückzuführen ist.

​Litauen ist in der Digitalisierung als auch in der Hochschulbildung führend, ein Hidden Champion unter den EU-Mitgliedsstaaten. Insbesondere der Grad der Digitalisierung in der Bürokratie ist beeindruckend. Während in Deutschland noch Faxgeräte zum Einsatz kommen, wird in Litauen laut dem Doing-Business-Bericht der Weltbank in 75 Prozent aller Fälle eine elektronische Unterschrift genutzt. Dieses Umfeld ist ein großer Vorteil für Plattformen, die Kredite originieren. Zum einen kann der komplette Antragsprozess digital abgewickelt werden und zum anderen erfolgt ein Inkasso bei Ausfall eines Kredites über digitale Kanäle.

  • Gegründet 2014
  • reguliert durch die Zentralbank

  • Gelistet: ISIN: LT0000132953

  • Verfügt über eine EMI Lizenz die Geschäfte in der ganzen EU ermöglicht

  • Profitabel als Unternehmen

  • Möglichkeit die erworbenen Anteile auf dem Sekundärmarkt zu verkaufen

  • Gegründet 2015

  • reguliert durch die Zentralbank

  • profitabel als Unternehmen

  • Möglichkeit die erworbenen Anteile auf dem Sekundärmarkt zu verkaufen

  • Gegründet 2014

  • reguliert durch die Zentralbank

  • 170 Tsd. Kunden und 39 Tsd. registrierte Investoren

  • profitabel als Unternehmen

  • Möglichkeit die erworbenen Anteile auf dem Sekundärmarkt zu verkaufen

Management

Umgang mit Zahlungsverzügen

Je nach Plattform gestaltet sich der Umgang mit Zahlungsverzügen unterschiedlich. Einige Plattformen nutzen ausschließlich Inhouse Lösungen und andere nutzen externe Dienstleister. Unten aufgeführt die beispielhafte Inhouse Debt Collection von Finbee mit folgender Prozessstruktur:

  • In nahezu allen Fällen von Zahlungsverzug können diese im regulären Debt Collection Cycle gelöst werden
  • Im Falle einer Insolvenz werden Zahlungen im Rahmen des zuvor vereinbarten Zahlungsplans geleistet
  • Ende der Insolvenzprozedur führt zum Erlöschen aller offenen Forderungen von Kreditgebern

Portfolio in Litauen

12,4%

Zinsen für neu begebene Kredite (statisch über alle Risikoklassen)

1.206

durchschnittliche Kredithöhe

2,96

Jahre durchschnittliche Restlaufzeit

1,8%

durchschnittliche Ausfallrate

10,2%

annualisierte Rendite

Konsumentenkredite:Unkorreliert und ertragsstark

Regulierung von P2P-Plattformen und Konsumentenkrediten in Litauen

In Litauen werden P2P-Verbraucherkredite durch das Verbraucherkreditgesetz geregelt, und alle Plattformen mit anderen Finanzdienstleistern (Verbraucherkreditanbieter, Banken, Kreditgenossenschaften, E-Geld-Institute) werden von der litauischen Zentralbank beaufsichtigt. Bei der Kreditwürdigkeitsprüfung müssen wir sicherstellen, dass der Kunde über ein nachhaltiges Einkommen verfügt und sein Schulden-Einkommens-Verhältnis 40 % nicht überschreitet. Alle Einkünfte und Verbindlichkeiten müssen durch Daten aus externen Registern oder durch Angaben des Kunden belegt werden. Die jährlichen Zinssätze sind auf 75 % begrenzt und alle zusätzlichen Gebühren sind auf 0,04 % pro Tag von der Kreditvergabe bis zur Fälligkeit begrenzt. Diese Anforderungen gelten für alle Arten von Darlehen, einschließlich kleiner Verbraucherkredite (Payday Loans).

Folgende Datenbanken werden unter anderem herangezogen:​

  1. Datenbank, die von der dem Ministerium für soziale Sicherheit und Arbeit unterstellten staatlichen Sozialversicherungsanstalt verwaltet wird. Nationale Datenbank, die Einkommensdaten aller Personen mit Arbeitsverträgen enthält.​
  2. Datenbank, die von der Zentralbank Litauens verwaltet wird. Die nationale Datenbank enthält Daten über alle Arten von Krediten (Verbraucher-, Hypotheken-, Leasing- und Kreditkartenkredite), die von beaufsichtigten Kreditgebern (Verbraucherkreditanbieter, P2P-Kreditplattformen, Banken und Kreditgenossenschaften) vergeben werden.
  3. Scorify-Handelsregister, das Darlehensdaten sowie aktuelle und historische überfällige Schulden bei Gläubigern, Telekommunikationsunternehmen, Versorgungsdienstleistern und Inkassobüros enthält.
  4. Creditinfo Handelsregister, das aktuelle und historische überfällige Forderungen gegenüber Gläubigern, Telekommunikationsunternehmen, Versorgungsdienstleistern und Inkassobüros enthält.
  5. Bevölkerungsregister, das vom staatlichen Unternehmenszentrum für Register verwaltet wird. Nationales Register, dass Daten über die Meldeadresse von Personen, die Art und Gültigkeit von Ausweisdokumenten, den Familienstand und die Daten des Ehepartners sowie die Anzahl der Kinder enthält.​
  6. NASIS - nationales, von der Bank von Litauen verwaltetes Register, das Daten über Personen enthält, die keine neuen Kredite aufnehmen wollen.​
  7. Konkursregister - nationales Register, das Daten über frühere und aktuelle Fälle von Privatkonkursen enthält.
  8. Das Immobilienregister, das vom staatlichen Unternehmenszentrum für Register verwaltet wird. Nationales Register, das Daten über Immobilien im Besitz von Personen enthält.

In Litauen gibt es für Schulden kein Fälligkeitsdatum, die einzige Möglichkeit für eine Person, ihre Schulden zu erlassen, besteht darin, ein Privatkonkursverfahren zu durchlaufen. Privatkonkurse sind in Litauen nicht üblich. Ein Antrag auf Privatkonkurs kann nur gestellt werden, wenn die Schulden 21 000 Euro übersteigen, und ein Privatkonkurs kann einmal in 10 Jahren erfolgen.

Nach dem Verbraucherkreditgesetz kann ein Verbraucherkreditvertrag nur gekündigt werden, wenn die Person mindestens 90 Tage im Verzug ist. Das gerichtliche Inkassoverfahren ist ein standardisiertes Verfahren, das 2-4 Monate dauert, bis ein Gerichtsbeschluss vorliegt. Nach Erhalt des Gerichtsbeschlusses wird dieser zur Vollstreckung an einen Gerichtsvollzieher weitergeleitet. Der Gerichtsvollzieher kann die Bankkonten des Schuldners, seine Immobilien oder andere eingetragene Vermögenswerte wie Autos oder Motorräder pfänden und sich an den Arbeitgeber des Schuldners mit der Bitte wenden, einen Teil des Gehalts des Schuldners direkt an den Gerichtsvollzieher zu überweisen.

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