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                          für Februar 2023 
 
 
          
  Performance Februar:
  nordIX Renten plus: -0,60 % | nordIX Basis: 0,03 % | nordIX Treasury plus: 0,33 % 
 
Sehr geehrte Damen und Herren

nach einem erfreulichen Januar zeigten sich die Kapitalmärkte im zweiten Monat des Jahres schwächer. Ursächlich für die jüngste Entwicklung an den Märkten sind u. a. höher als erwartete Inflationsdaten, insbesondere in den USA. Auch in der Eurozone stiegen die (vorläufigen) Zahlen zur Inflationsentwicklung um 8,5 Prozent auf Jahresbasis und 0,8 Prozent auf Monatsbasis.

Die Kernrate, die auf Jahresbasis bei 5,6 Prozent lag, bestätigt das derzeitige Narrativ einer hartnäckigeren Verbraucherpreisentwicklung.

Die jüngsten Ereignisse um das Moratorium der kalifornischen Silicon Valley Bank bringen eine zusätzliche Unsicherheit in den Kapitalmarkt und verzerren die bisherigen Markterwartungen über den weiteren geldpolitischen Entscheidungspfad der FED und EZB.  

An den Rentenmärkten hat hierdurch eine deutliche Neubewertung stattgefunden.

Nachstehend informieren wir über die Entwicklung unserer Sondervermögen und unsere Einschätzung zu den Kreditmärkten.      
 
Zu den aktuellen Factsheets unserer Fonds mit den Kommentaren unserer Portfoliomanager gelangen Sie über die blauen Buttons am Ende dieser E-Mail.        
  
Wir wünschen eine anregende Lektüre.      
   
nordIX Fondsmanagement Team     
 
- Markt -
Zinsanhebungsprozess setzt sich fort 
 
Jüngste Daten zur Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung in den USA und insbesondere die Ausführungen von Fed-Chef Powell vor dem US-Kongress führten zu einer Neubewertung der Leitzinserwartungen. Wurde vor der Anhörung ein Zinsschritt von 25 Basispunkten erwartet, so ging der Markt dann doch eher von einer Leitzinserhöhung von 50 Basispunkten am 22. März aus. Die vielbeachtete US-Zinskurve (2 Jahre vs. 10 Jahre) invertierte infolgedessen weiter und betrug zwischenzeitlich minus 100 Basispunkte (mittlerweile minus 64 Basispunkte). Die Anfang März veröffentlichten US-Arbeitsmarktzahlen erschweren die Prognose der weiteren geldpolitischen Entscheidungen der Federal Reserve, weil sie keine eindeutigen Signale lieferten. Auf der einen Seite lag die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsstellen in den USA im Februar über den Markterwartungen, was der FED eine härtere Gangart bei weiteren inflationsbekämpfenden Maßnahmen erlauben würde. Auf der anderen Seite stieg auch die Arbeitslosenquote in den USA von 3,4 Prozent auf 3,6 Prozent. Dies wiederrum spricht für eine zukünftig “dovishere” Zentralbankpolitik, da die bisher ergriffenen Maßnahmen die von der FED gewünschte konjunkturdämpfende Wirkung zu erzielen scheint.

Inmitten der US-Regionalbankenkrise kam es zur Neubewertung von Zinserwartungen. Der Base Case ist derzeit, dass die FED die Zinsen um 25 und die EZB um 50 Basispunkte anheben wird. Allerdings gehen die Meinungen führender Research-Häuser weit auseinander, so erwarten einige Häuser keine Zinsänderung und z.B. Nomura sogar eine Zinssenkung von 25 Basispunkten seitens der FED.

 
Quelle: Bloomberg Finance L.P., nordIX AG 
 
- Neuemissionen -
Euro Investment Grade Anleihen: Starke Finanzierungsaktivität reist nicht ab
 
Euro Investment Grade Anleihen: Starke Finanzierungsaktivität reißt nicht ab 

Nach einem fulminanten Jahresauftakt bleibt die Aktivität im Februar am Neuemissionsmarkt von Euro Investment Grade Anleihen weiter sehr dynamisch. Trotz der vielfach diskutierten Rezessionsängsten und stark gestiegenen Marktzinsen wird am Anleihemarkt weiter kräftig (re-)finanziert. Dabei übertrifft das Angebot von gut 117 Milliarden Euro an neuen Anleihen von Unternehmen, Staatlichen Stellen und Financials die Werte der vergangenen Jahre. Diese Stärke ist in der Breite messbar und nicht einzelnen Wirtschaftssektoren zuzuordnen. Bei Unternehmensanleihen waren beispielsweise alle Sektoren vertreten: von AstraZeneca Plc. über die East Japan Railway und McDonald’s bis hin zu Volvo. Auch die Kreditqualität der neuen Investment Grade Anleihen zeichnet eine solide Verfassung des Primärmarkts: Rund 70 Prozent der neuen Bonds im Februar konnten ein Agenturen Rating von „A-“ oder besser vorweisen. Die Entwicklungen der vergangenen Jahre zeigen jedoch, dass ein gutes Bonitätsprofil nicht zwangsläufig die Möglichkeit einer günstigen Finanzierung bedeutet - wie ein Blick auf einen bestimmten Wirtschaftssektor zeigt.  
Quelle: nordIX AG, Bloomberg 
ESG Impact am Anleihemarkt: „Unbeliebte“ Geschäftsmodelle abgestraft – Höhere Renditen 

Die zunehmende Nachhaltigkeitsorientierung bei der Asset Allocation führt zu einer Verschiebung bei Angebot und Nachfrage am Anleihemarkt. Dies lässt sich auch am Neuemissionsmarkt immer deutlicher erkennen und in Form von höheren Renditeforderungen messen. Belege dafür liefern die neuen Anleihen der Tabakwaren-Produzenten Imperial Brands und BAT Plc. Um ihre Anleihen bei Investoren platzieren zu können, zahlen diese Unternehmen die höchsten Renditen des Investment Grade Segments. Während die durchschnittliche Rendite für vergleichbare Unternehmensanleihen mit „BBB“ Rating bei rund 4 Prozent liegt, müssen die „Schmuddelkinder“ der Genussmittelindustrie die verbliebenen Investoren durch Renditen von über 5,5 Prozent p.a. zu einer Investition überzeugen. Der Bonitätsaufschlag von rund 250 Basispunkten, welcher  der Theorie nach das Risiko eines Zahlungsausfalls widerspiegeln soll, ist stark von diesem Nachhaltigkeitsgedanken verzerrt und ist nicht mit den soliden Fundamentaldaten (Gewinnmarge, Verschuldung, Entschuldungsstärke) der Unternehmen belegbar.  
Quelle: nordIX AG, Bloomberg 
Somit festigt sich die Entwicklung, die im Jahr 2018 ihren Anfang nahm, wie die obere Grafik exemplarisch darstellt. Zuvor konnten sich die zwei ausgewählten Tabak-Produzenten zum Teil deutlich unter dem Marktdurchschnitt finanzieren. Ab 2018 drehte sich das Muster und die Unternehmen müssen seitdem zunehmend höhere Bonitätsaufschläge anbieten um ihre Anleihen bei Investoren platzieren zu können. 
  
Starker März voraus 

Die neuen Euro Investment Grade Anleihen im März erwarten wir mit Spannung. Saisonal bedingt gehört der März zu den Monaten mit dem größten Angebot von neuen Unternehmensanleihen. In Kombination mit dem aktuellen Rückenwind des Neuemissionsmarkts erwarten wir ein Volumen zwischen 30 und 35 Milliarden Euro an neuen Unternehmensanleihen mit Investment Grade Rating. 
 

- Specials -
Die Renaissance klassischer Unternehmensanleihen hat begonnen 
 
Nachdem die langjährige Politik des billigen Geldes vor allem europäische Anleihefonds weitgehend unattraktiv gemacht haben, verzeichnen diese Strategien seit der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres wieder kräftige Zuflüsse. Anleger sollten also Unternehmensanleihen wieder stärker in den Blick nehmen. 
  
Das Jahr 2022 wird als Jahr der Disruptionen in die Geschichte eingehen.  

Nach über dreißig Jahren immer weiter fallender Zinsen kames zu einem Wendepunkt in der Zinsentwicklung: Die Marktzinsen steigen wieder. Und sie steigen kräftig! Das hat auch zu einem Paradigmenwechsel in der Geldanlage geführt: Die klassische Unternehmensanleihe bekommt wieder einen festen Platz in der Asset Allocation. In Zeiten der „Politik des billigen Geldes“ war diese Assetklasse eher unbeliebt, so dass Asset-Manager und Family Offices in ihrer Investment-Entscheidung eher einen Bogen um Anleihen gemacht haben und stattdessen in illiquide Asset Klassen abwanderten. Doch das Bild ändert sich nun: Anleihefonds verzeichnen seit der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres wieder kräftige Zuflüsse – denn die Zeit der politisch abgeschafften Zinsen ist vorbei. 
Unternehmensanleihen doppelt so hoch verzinsen wie 2020 

Dass die Einstandsrenditen bei Unternehmensanleihen so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr sind, hat einen einfachen Grund. Unternehmen spüren die neue Geldpolitik der Europäischen Zentralbank vor allem auf der Kostenseite ihrer Gewinn- und Verlustrechnung. Das sind deutliche Auswirkungen auf die Realwirtschaft, weil die Kreditaufnahme teurer wird. Auch Unternehmen mit guter Kreditwürdigkeit wie die Siemens AG oder die BMW AG müssen ihre Unternehmensanleihen doppelt so stark verzinsen, wie zum Höhepunkt des Corona-Crashs in 2020 – obwohl sich die zugrundeliegenden Geschäftsmodelle der allermeisten Unternehmen nicht verschlechtert haben.  
Konkret bedeutet das: Eine am 8. September 2022 ausgegebene gleichrangige Anleihe der Siemens AG (ISIN: XS2526839258) mit einem Nominalbetrag von 500 Millionen Euro hat einen Kupon von 2,5 Prozent mit einer fünfjährigen Laufzeit. Die selbe gleichrangige fünfjährige Anleihe der Siemens AG mit Datum vom 5. September 2019 hat einen Kupon von null Prozent. 
  
Warum man jetzt in klassische Unternehmensanleihen investieren sollte
 

Das bedeutet: Die aktuellen Einstandsrenditen bei europäischen Unternehmensanleihen können sich sehen lassen! Sie haben einen kräftigen Renditesprung hingelegt und liegen laut Bloomberg derzeit bei 4,1 Prozent bis zur Rückzahlung. Das ist so mehr als viermal so viel wie der Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2022. Mitte Juli 2021 lag die Einstandsrendite übrigens bei 0,2 Prozent, also bei einem Zwanzigstel des derzeitigen Niveaus. Unternehmensanleihen haben also innerhalb von kurzer Zeit deutlich an Attraktivität gewonnen und sind deshalb so aussichtsreich wie seit einer Dekade nicht mehr. Das Besondere an dieser neuen Konstellation ist, dass der Markt diese interessanten Einstandsrenditen gerade auch (wieder) bei Investment-Grade-Bonds findet. Anleger müssen nicht auf risikoreichere Hochzinsanleihen setzen, um attraktive Bond-Renditen zu vereinnahmen. 

Mit dem neuen Marktzinsumfeld bessert sich auch das Risiko-Ertrags-Verhältnis von Unternehmensanleihen deutlich. Ein höherer Ertrag setzt normalerweise ein höheres Risiko voraus. Bei Anleihen entstehen die Erträge bekanntlich in Form von laufenden Kuponauszahlungen und Kursgewinnen, während die Risiken auf Kurs-, Kredit-, Währungs- und Liquiditäts- und Kündigungsseite liegen. 

Siemens AG: Risiko-Ertrags-Verhältnis der Anleihe besser als die der Aktie 

Durch die neue Situation überwiegen wieder die Chancen im Investment-Grade-Bereich, wie das Beispiel der Siemens AG zeigt. Die Aktie der Siemens AG hat beispielsweise in den vergangenen zehn Jahren eine annualisierte Rendite von rund 5,6 Prozent jährlich erwirtschaftet. Demgegenüber stand jedoch eine annualisierte Volatilität von rund 25 Prozent. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass jeder Prozentpunkt annualisierter Performance mit einer Volatilität von rund 4,5 Prozent „erkauft“ worden ist.  

Dieses Verhältnis ist auf Anleiheseite deutlich besser: Hier findet sich unter anderem die am 8. September 2022 aufgelegte Euro-Anleihe mit Fälligkeit in 2033 (ISIN: XS2526839506), welche aktuell mit einer Rendite von rund 3,5 Prozent pro Jahr handelt (Kupon: drei Prozent). Durch finanzmathematische Modellierung liegt die erwartete annualisierte Volatilität der Anleihe bis zu ihrer Fälligkeit bei rund vier Prozent. Im Vergleich zur Aktie ist das Risiko-Ertrags-Verhältnis bei der Anleihe der Siemens AG deutlich besser: Hier steht jedem Prozentpunkt Rendite kaum mehr als 1,10 Prozent Volatilität gegenüber. Auf Basis dieser exemplarischen Betrachtung stellt sich die Frage, ob ein risikoorientierter Anleger mit der Siemens-Anleihe für die nächsten zehn Jahre nicht besser aufgestellt wäre, als mit einem Aktien-Investment. 
  
Unternehmensanleihen eröffnen Optimierungspotentiale in der Asset Allocation 

Für die Asset Allocation risikoorientierter Anleger bedeutet der eingeleitete Paradigmenwechsel in der Zinspolitik neue Chancen. Anleihen von Unternehmen mit guter Kreditwürdigkeit bieten aktuell eine attraktive Einstandsrendite in Kombination mit einer niedrigen Volatilität und damit einem besseren Risiko-Ertrags-Verhältnis als das von Beteiligungswertpapieren. Unternehmensanleihen eröffnen damit Optimierungspotentiale und hebeln die Rede von „There is no alternative“ für Unternehmensaktien mehr und mehr aus. 

Entwicklung nordIX Renten plus R, nordIX Basis I und nordIX Treasury plus I
 
*Stand: 12.03.2023
Über die nachfolgenden Buttons gelangen Sie zum jeweiligen aktuellen Factsheet. 
Factsheet nordIX Renten plus R    
Factsheet nordIX Treasury plus I  
Factsheet nordIX Basis I                
 
 
"Zinswende: Anleihen sind wieder ein Investment"
Webinarkonferenz am 21.03.2023 um 09:30 bis 10:30 Uhr
 
In Kooperation mit Donner & Reuschel Investor Services
 
Geopolitische Konflikte, die höchste Inflation seit 70 Jahren, dazu ein rasanter Zinsanstieg, gepaart mit einer großen Verunsicherung an den Kapitalmärkten. Das zurückliegende Jahr war bis dato beispiellos. Viele Marktteilnehmer empfinden die Situation schlimmer als die Finanzkrise in 2008. Nicht nur Aktionäre, besonders auch Besitzer von Anleihen und Rentenfonds, verbuchten innerhalb ihrer Portfolios herbe Verluste. 

Die naheliegenden Fragen:
  • Wie stellt man ein Renten- oder Anleihen-Portfolio in unruhigen Zeiten richtig auf?
  • Wie kann man gleichzeitig von steigenden Zinsen und einem unsicheren konjunkturellen Ausblick profitieren?
In der Webkonferenz am 21.03.2023 von 09.30 bis 10.30 Uhr wird Vladislav Krivenkov, Portfoliomanager bei der nordIX AG, die Anlagestrategie des ‚nordIX Treasury plus‘ vorstellen. Hierbei handelt es sich um einen Rentenfonds, der als Alternative zu einer variabel verzinslichen Anleihe (Floating Rate Note) mit einem A-Rating, konstruiert ist. Insbesondere wird er einen Erfolgsfaktor des zugrunde liegenden Anlagekonzeptes erläutern: Wie können steigende Zinsen für Zusatzerträge durch sinkende Risikoprämien sorgen?
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