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                              Juli 2022
 
          
  Performance Juli:
  nordIX Renten plus: +1,85 % | nordIX Basis: +2,01 % | nordIX Treasury plus: +2,20 % 
 
Sehr geehrte Frau El Radi,

nach der Abwärtsvolatilität der Vormonate war die Bewegung an den Kapitalmärkten im Juli deutlich positiver. Eine unter anderem technisch getriebene Marktbewegung aufgrund einseitiger Positionierung kann mit Sicherheit als Teilbegründung angesehen werden.  

Unsere Sondervermögen nordIX Renten plus, nordIX Basis und nordIX Treasury plus verzeichneten zum Monatsende durchweg positive Wertentwicklungen, im Falle des nordIX Treasury plus sogar eine Wertsteigerung von 2,20 Prozent. 

Nachstehend finden Sie unser Update zur Zinsentwicklung und unsere Einschätzung der Kreditmärkte. 
  
Zu den aktuellen Monatsultimo Factsheets unserer Fonds mit den Kommentaren unserer Portfoliomanager gelangen Sie über die blauen Buttons am Ende dieser E-Mail.  
 
Wir wünschen eine anregende Lektüre.   
Mit freundlichen Grüßen aus Hamburg  
 
nordIX Fondsmanagement Team 
 
 
 
 Erste Leitzinserhöhung nach 11 Jahren  
 

 
Die EZB-Sitzung vom 21. Juli 2022 hatte beinahe historische Bedeutung, da der EZB-Rat die erste Leitzinserhöhung seit 11 Jahren beschloss. Im Rahmen der Pressekonferenz bekräftigte der EZB-Rat aufgrund der bestehenden Inflationsrisiken die Angemessenheit der starken Anhebung von 50 Basispunkten und beschloss den Wegfall der „Forward Guidance“. Zudem wurde die Einführung des „Transmission Protection Instrument (TPI)“ beschlossen. Mit dem TPI will die EZB gezielte und unbegrenzte Anleihekäufe einzelner hochverschuldeter Länder ermöglichen.
Volatiles Jahr 2022 - Tagesbewegungen im iTraxx Europe Main (Investment Grade) 
Quelle: Bloomberg, nordIX AG
Die Risikoprämien haben wich im Monatsverlauf deutlich eingeengt, wobei der Markt bestehende Risiken nicht unterbewertet. Dies lässt sich an der massiven Tagesbewegung zum Monatsende beobachten, als der iTraxx Europe Main (Investment Grade) über 10 Basispunkte und der iTraxx Crossover (High Yield) über 40 Basispunkte ausweitete. Dies waren jeweils die stärksten Tagesbewegungen in den Indizes seit März 2020.  

 Dürre bei Neuemissionen von Euro Investment Grade Anleihen 
 
Passend zu den aktuell sehr heißen Temperaturen herrschte im Juli am Markt für neue Anleihen mit Investment Grade Rating eine Dürre-Periode. Das Gesamtvolumen von neu ausgegebenen Anleihen von Government-, Financial- und Corporate-Emittenten war mit 19 Mrd. Euro durchaus überschaubar. Im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen vier Jahre lässt sich sogar ein Rückgang von rund 60 Prozent messen. Zurückzuführen ist diese Entwicklung allen voran auf die Zurückhaltung von Financials (Banken, Versicherer, Immobilienkonzerne) und Corporates neue Anleihen auszugeben. Selbst zusammengenommen kommen beide Emittenten-Gruppen nicht über das Emissionsvolumen der Emittenten-Gruppe „Governments“ von rund 9,6 Mrd. Euro.  
  
Neuemissionsvolumen im Euro Investment Grade Segment
Quelle: Bloomberg, nordIX AG
Financials: Immobilienkonzerne ziehen sich vom Anleihemarkt zurück – Entschuldung ist angesagt 

Der Rückzug vom Anleihemarkt war bei Immobilienkonzernen besonders stark ausgeprägt. Von der Adler Group bis zur Vonovia setzt die Branche aktuell auf eine „Entschuldungskur“. Bei Berücksichtigung der Anleihebedingungen von Immobilienkonzernen wird auch schnell deutlich warum: die in vielen Anleihebedingungen vereinbarte Kennzahl „Zinsdeckungsgrad“ wird zu einer ernstzunehmenden Gefahr für Immobilienkonzerne. Denn: müssten sich die Immobilien-Unternehmen zu aktuellen gehandelten Fremdkapitalkosten refinanzieren, dann würde nicht nur „Saubermann“-Vonovia, sondern einem großen Teil der privaten Immobilienbranche ein Vertragsbruch der Anleihebedingungen drohen. Weniger Schulden – Weniger Fremdkapitalkosten, so die Devise von Vonovia und Co. 
  
Unternehmen: Zu hohe Fremdkapitalkosten drücken die Nachfrage nach neuen Anleihen 

Die Zurückhaltung von Unternehmen, neue Anleihen am Anleihemarkt zu platzieren, ist neben der Feriensaison ebenso auf die deutlich gestiegenen Fremdkapitalkosten zurückzuführen. Konnten Unternehmen mit einem „BBB“ Rating für eine Anleihe mit 10 Jahren Laufzeit im Juli 2021 sich noch einen Zins von 0,45 Prozent sichern, so müssen sie aktuell deutlich tiefer in die Taschen greifen und genau überlegen, ob sich Investitionsfinanzierungen auch bei der aktuellen „Versechsfachung“ der Fremdkapitalkosten noch lohnen (aktuell: 2,9 Prozent p.a.). Es überrascht daher nicht, dass im Juli nur zwei Unternehmen im Investment Grade Segment neue Anleihen in Höhe von 2,15 Mrd. Euro bei Investoren platziert haben. Unter ihnen war der US-Chemiekonzern Celanese Corp. (Bonität: „BBB-“, ESG: „A“), der durch die Anleiheemission einen Kapitalbedarf für eine Unternehmensübernahme decken möchte. 
 
 
Teure Refinanzierung: Altuelle Renditen von EUR Anleihenmit "BBB" Rating
Quelle: Bloomberg, nordIX AG 
August: Geht die Rallye am Anleihemarkt weiter? 

Mit Spannung schauen Marktteilnehmer auf die aktuelle Entwicklung am Anleihemarkt. Die Kernfrage ist dabei, ob die aktuelle Aufwärtsbewegung eine sogenannte kurzfristige „Relief-Rallye“ ist, oder der Anfang des „Turnarounds“. Am Primärmarkt erwarten wir in der zweiten Augusthälfte wieder etwas mehr Bewegung und gehen davon aus, dass wieder die Government Emittenten eine dominierende Rolle spielen werden. Bei der Gruppe der Unternehmens-Emittenten kann im August jede Emission als positive Überraschung gewertet werden. 
 

 Deutsche Lufzhansa AG: Fückflug in Richtung Investment Grade?
 
Bei der Deutsche Lufthansa AG gibt es aktuell gleich auf mehreren Etagen Grund zur Freude. Während sich das Lufthansa-Bodenpersonal über ein kräftiges Gehaltsplus freuen kann, ist Lufthansa CEO Carsten Spohr entzückt darüber, dass es mit dem Geschäft wieder ordentlich aufwärts geht. Die Quartalszahlen lassen sich sehen: operativ werden wieder schwarze Zahlen geschrieben. Die gestiegenen Treibstoffkosten werden von reisehungrigen Passagieren gerne übernommen, so dass der Bruttogewinn pro Flug steigt. "Prepare for landing” im Investment Grade Segment? Jedenfalls bieten die aktuellen Zahlen die Aussicht, dass die aktuell noch günstigen Anleihen bzw. Kreditausfallversicherungen künftig wieder das s Investment-Grade Siegel tragen werden. 

 Entwicklung nordIX Renten plus, nordIX Basis, nordIX Treasury plus
 
*Stand: 08.08.2022
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Factsheet nordIX Renten plus R    
Factsheet nordIX Treasury plus I  
Factsheet nordIX Basis I                
Wie Banken sich vom einstigen Sorgenkind zum Musterschüler entwickelt haben

In dem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine und das Private Banking Magazin geht unser Portfoliomanager Jens Franck sehr anschaulich auf die Kapitalqualität europäischer Banken ein. Ausgewählte nachrangige Anleihen aus dem Bankensektor rentieren - je nach Kreditqualität - aktuell teilweise bei über 10 Prozent. Selbst während den starken Marktverwerfungen zu Beginn der Pandemie im März 2020 war der Einstiegszeitpunkt nie so attraktiv gewesen wie derzeit.

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