monthly
 
                          für Dezember 2022
 
          
  Performance Dezember:
  nordIX Renten plus: -0,25 % | nordIX Basis: +0,32 % | nordIX Treasury plus: +0,41 % 
 
Sehr geehrte Damen und Herren,

ein turbulentes Kapitalmarktjahr hat im letzten Monat des Jahres ein überschaubares Ende gefunden. Im Dezember haben sich die Kreditmärkte auch im Rahmen der allgemein geringeren Marktliquidität tendenziell eher seitwärts bewegt. Der iTraxx Europe (Euro Investment Grade) handelte im Monatsverlauf praktisch unverändert um die 91bp. Die Prämie des iTraxx Crossover (Euro High Yield) erhöhte sich um etwa 13bp. Der iTraxx Europe Subordinated Financial entwickelte sich positiv, die CDS-Prämie verringerte sich um 12bp.

Nachstehend informieren wir über die Entwicklung unserer Sondervermögen und unsere Einschätzung zu den Kreditmärkten.    
 
Zu den aktuellen Monatsultimo-Factsheets unserer Fonds mit den Kommentaren unserer Portfoliomanager gelangen Sie über die blauen Buttons am Ende dieser E-Mail.      

Wir wünschen eine anregende Lektüre.    
 
nordIX Fondsmanagement Team 
 
- Markt -
 
Die Marktbewegung der Vormonate war bereits durch weniger Volatilität geprägt. Im Rahmen des allgemein erwarteten Peaks in den Inflationszahlen, boten die zuletzt veröffentlichten Daten dieser Hypothese neuen Rückenwind. Im neuen Jahr zeigen die Inflationszahlen für den Euroraum erneut einen Rückgang, die Schnellschätzung für den Dezember liegt bei 9,2%. Das ist zwar noch deutlich über der EZB-Zielmarke, allerdings dürfte sich die Zahl in den nächsten Monaten aufgrund von Basiseffekten strukturell niedriger entwickeln. Dies nährt die Erwartung, dass die Zentralbank ihre restriktiven Maßnahmen in 2023 zunehmend herunterfahren werden. Die Adjustierung in den Zinserwartungen seit der letzten Notenbanksitzung ist in den Geldmarktsätzen bereits eingepreist, sodass weiteres Aufwärtspotenzial in den Zinsen zum derzeitigen Zeitpunkt nicht das Basisszenario ist. Trotz der positiven Entwicklung insbesondere ab Oktober handeln CDS- und Anleiheindizes nach wie vor deutlich über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre.
 Renditen im Vergleich (2021 vs. 2022)
Quelle: Bloomberg, IHS Markit, J.P. Morgan, nordIX AG
 
- Neuemissionen -
Opportunitäten und Paradigmenwechsel: Spannendes Jahr im Neuemissionsmarkt voraus

 
Der Neuemissionsmarkt in 2022 wurde von üppigen Neuemissionsprämien, hoher Unsicherheit am Kapitalmarkt und kräftig angestiegenen Refinanzierungskosten für Unternehmen, staatliche Emittenten und Financials geprägt. Es zeichnet sich ab, dass auch 2023 ein besonderes Jahr sein wird. Zum einen wird sich die Umkehr der Geldpolitik der europäischen Zentralbank weiter fortsetzen und zum anderen bieten sich nach den massiven Abverkäufen des vergangenen Jahres attraktive Opportunitäten.
Quelle: Bloomberg, nordIX AG
Wo die Reise hingeht: Neuemissionsmarkt in 2023: Viele Themen, Viele Opportunitäten
Der Anleihen-Neuemissionsmarkt wird in 2023 gleich mehrere Besonderheiten mit sich bringen. Zum einen ist die Attraktivität von Anleihen durch die massiv angestiegenen Renditen so stark ausgeprägt wie schon lange nicht mehr. Zudem wird sich zeigen, wie stark der Einfluss der EZB-Kaufprogramme auf die Renditen von Euro Investment Grade Anleihen war, wenn die europäische Zentralbank die geldpolitischen Maßnahmen weiter zurückfährt. In diesem Zusammenhang ist davon auszugehen, dass die Zuteilungsquoten von attraktiven Anleihen für Real Money Investoren infolge der rückläufigen EZB-Nachfrage deutlich ansteigen werden.

Hinsichtlich der Erwartungen an die Finanzierungsaktivitäten am Anleihemarkt bestehen deutliche Unterschiede zwischen den beiden Halbjahren des Jahres 2023. So werden für das erste Halbjahr deutlich mehr Anleihe-Emissionen mit einem Rating von „A+“ bis „A-“ erwartet. Zu diesen gehören Unternehmen wie beispielsweise IBM, BP, Siemens, TenneT oder auch TotalEnergies. Insgesamt stellen diese Unternehmen die bessere Hälfte des Investment Grade Segments dar und können auf eine lange und verlässliche Historie in dieser Bonitätsklasse zurückblicken.

Auf Einzeltitel-Ebene werden die Anleihe-Emissionen der beiden Low-Cost Carrier Ryanair PLC und EasyJet PLC mit besonderer Spannung erwartet. Der Erfolg dieser Emissionen dürfte als Abstimmung des Kapitalmarkts über die Verarbeitung der Corona-Pandemie, die Treibstoff Hedging-Entscheidungen der Airlines und die Auswirkungen der inflationsgetriebenen Kaufkraftverluste von Verbrauchern zu interpretieren sein. Bislang war das Travel-Segment in besonderere Weise von der allgemeinen Kapitalmarktschwäche und den Rezessionssorgen betroffen. Gleichwohl ist festzustellen, dass die Marktniveaus von Travel-Titeln wie z.B. der Deutsche Lufthansa AG ein zu pessimistisches Bild der weiteren konjunkturellen Entwicklung zeichnen und auf Anleihe-Seite die Aufwärts-Chancen die potenziellen Downsides überwiegen.

Nach einem starken Angebot von Anleihen der Premiumklasse des Investment Grade Segments im ersten Halbjahr, wird in der zweiten Jahreshälfte die verstärkte Ausgabe von Anleihen des „BBB“ Segments erwartet. Hier könnten die klassischen Versorger-Anleihen eine Führungsrolle übernehmen. In der Pipeline für neue Emissionen stehen Werte wie zum Beispiel die portugiesische EDP, Thames Water Utilities, ENI oder auch die italienische Terna. Aus der Rendite-Rating-Perspektive zeigen sich die Titel trotz aller Unsicherheiten in 2022 nicht sonderlich attraktiv.
Insgesamt mehr Anleihe-Angebot erwartet - Immobilien-Unternehmen auf dem Rückzug
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass das Angebot von neuen Euro Investment Grade Unternehmensanleihen in 2023 wieder auf den Niveaus von 2019 und 2020 liegen könnte. Dies impliziert eine Steigerung des Neumissionsvolumens von rund 50% gegenüber dem Vorjahr. Bemerkenswert ist dies vor dem Hintergrund kräftig gestiegener Marktzinsen. Während bei den Unternehmensanleihen eine Ausweitung der Neuemissionstätigkeit erwartet wird, erwarten wir auf der anderen Seite einen Rückgang der Emissionstätigkeit bei Immobilien-Unternehmen, welche der Emittenten-Gruppe „Financials“ zugerechnet werden. Nach einer langen Periode des stetigen Bestandsausbaus treibt das angestiegene Marktzinsniveau, der beginnende Rückgang der Immobilienbewertungen und die relative Attraktivität von Anleihe-Investments, die Branche in einen Schrumpfungsmodus, welcher an den Unternehmensnachrichten von Vonovia SE, der krisengeplagten Adler Group SA und der in Restrukturierung gerutschten Corestate Capital Holding SA sehr gut abgelesen werden konnte.

- Specials -
Wird 2023 das Jahr der Green Bonds?
 
Spätestens seit der hitzigen Diskussion um die Entscheidung des EU Parlaments, Atomenergie und Erdgas (übergangsweise) als nachhaltige Energieträger einzustufen, ist der breiten Öffentlichkeit bekannt, dass die EU ökologisch nachhaltige wirtschaftliche Aktivitäten über einen Katalog klassifizieren möchte („EU-Taxonomie nachhaltiger Aktivitäten“). Damit sollen ökologisch nachhaltige Investitionen transparent gemacht und Finanzströme auf das Ziel ausgerichtet werden, die Europäische Union in gut 25 Jahren klimaneutral aufzustellen und die EU Volkswirtschaften auf ökologische Nachhaltigkeit zu trimmen.

Viele Infrastruktur und Immobilien-Unternehmen nehmen diese Vorgabe auf und setzen verstärkt auf sogenannte Green Bonds. Diese Anleihen haben die Besonderheit, dass die Verwendung der eingeworbenen Mittel für ökologisch nachhaltige Einsätze vorgesehen ist. Darunter fällt beispielsweise die Finanzierung von Immobilien mit der Energieeffizienzklasse „A“ oder die Finanzierung von energetischen Sanierungen.

Seit 2018 wächst der Anteil der Green Bonds, welche von Immobilien-Unternehmen begeben wurden, kräftig. Für 2023 zeichnet sich ab, dass die Finanzierung über Green Bonds zum Goldstandard beim Finanzierungsmix von Immobilien-Unternehmen werden könnte. Die Hintergründe sind eindeutig.
Es lohnt sich Green Bonds zu begeben
Die Nachhaltigkeitsbestrebungen der EU prägen auch die Kapitalmarktregulierung. Finanzprodukte, wie z.B. Investmentfonds müssen seit März 2021 offenlegen, ob und wie sie Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen. Dies führte dazu, dass über die Hälfte der in der EU zugelassenen Investmentfonds erklärt haben, ihre Investment Entscheidungen auch nach Nachhaltigkeitskriterien auszurichten (Stand 09/2022). Diese Fonds suchen nach Green Bonds, um ihre Nachhaltigkeitskriterien zu erfüllen.

Auch Banken, welche von der strengen EU Regulierung betroffen sind, finden Green Bonds attraktiv, um ihre Green Assets Quoten weiter zu verbessern. Obwohl die Nachfrage nach Green Bonds groß zu sein scheint, so ist umstritten, ob sich damit tatsächlich Finanzierungskosten einsparen lassen. Selbst wenn sich die Vorteile von Green Bonds nicht direkt monetär bewerten lassen, so profitiert ein Unternehmen zumindest im Außenauftritt definitiv durch die nachhaltige Ausrichtung der Finanzierungsstruktur. Eine Win-Win-Win Situation.
Immobilien-Unternehmen: Green Bonds verdrängen die konventionelle Anleihe
Besonders interessant ist die Entwicklung von Green Bonds bei Immobilien-Unternehmen. Hier scheinen sich die Anleihen mit ökologisch nachhaltiger Verwendung der Emissionserlöse zum primären Finanzierungsinstrument zu entwickeln, wie die nachfolgende Grafik anschaulich darstellt.
Quelle: Bloomberg, nordIX AG
Gut zu sehen ist, dass sich für 2023 ein Meilenstein anbahnt. Nachdem in 2018 der Anteil von Green Bonds von Immobilien-Unternehmen bei nur 8% lag, stieg dieser den vergangenen Jahren auf knapp die Hälfte an. Für 2023 sprechen viele Gründe dafür, dass sogar die Marke von 70% überschritten werden könnte.
Synergien, Synergien, Synergien
Die Emission von Green Bonds ist kein Selbstzweck. Die Gründe, Green Bonds auszugeben, liegen in erste Linie darin, dass sich für die Immobilien-Unternehmen Synergien heben lassen. Die „grüne“ Instandhaltung der Immobilienbestände ist von mehreren Faktoren - weit abseits der grünen Finanzierung – getrieben. Zum einen ist es die ökonomische Ratio, da z.B. durch die energetische Sanierung der Wert der Immobilienbestände ansteigt. Zum anderen treiben auch die staatlichen Auflagen Immobilieneigentümer zur Modernisierung ihrer Bestände. Und drittens sind es die (massiven) staatlichen Subventionen in Form von Zuschüssen und vergünstigen Krediten, die für die Modernisierung der Immobilienbestände ökonomische Anreize darstellen. Durch diese Faktoren verbessert sich die Umweltbilanz der Wohnimmobilienbestände der Vonovia SE oder der LEG Immobilien SE ohnehin. Des Weiteren ist die Ausgabe von Green Bonds nicht damit verbunden, dass mit den Mitteln zwangsläufig neue Modernisierungsmaßnahmen in Auftrag gegeben werden. Green Bonds werden von Immobilien-Unternehmen auch ausgegeben, um konventionelle Anleihen abzulösen, welche in der Vergangenheit begeben worden sind, um einen Immobilienbestand zu finanzieren. Wenn der Immobilienbestand in der Zwischenzeit energetisch saniert wurde oder von vorherein die später definierten Green Assets Kriterien erfüllt, so lassen sich Green Bonds in Höhe der als Green Assets klassifizierten Vermögensgegenstände begeben.
Immobilien-Unternehmen in 2023: Green Bond als Goldstandard
Der kräftige Anstieg der Baukosten und der massive Marktzinsanstieg setzt der Immobilienbranche gerade zu, wie ein Blick auf die aktuellen Geschehnisse bei der Corestate Capital Holding S.A. zeigt. In Anbetracht der vielen Unsicherheitsfaktoren erwarten wir für 2023, dass Immobilien-Unternehmen rund 10 Mrd. Euro an neuen Euro Anleihen ausgeben werden. Wir schätzen, dass die Green Bond Quote unter diesen bei über 70% liegen könnte. Dafür spricht, dass in diesem Jahr viele Anschlussfinanzierungen bei Immobilien-Investment-Managern wie z.B. Prologis oder Blackstone fällig werden. Diese stehen einer verstärkten Nachfrage nach nachhaltigen Investmentlösungen seitens ihrer Investoren (Versicherer, Pensionsfonds, Banken) gegenüber. Die Finanzierung über Green Bonds passt da gut ins Bild.

Entwicklung nordIX Renten plus, nordIX Basis, nordIX Treasury plus
 
*Stand: 31.12.2022
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Factsheet nordIX Renten plus R    
Factsheet nordIX Treasury plus I  
Factsheet nordIX Basis I