monthly
 
                              September 2020
 
         
 Performance September:
 
 
nordIX Renten plus: +0,11 % | nordIX Basis UI: -0,18 % | nordIX Treasury plus: -0,01 %

 
Sehr geehrter Damen und Herren,
 
nicht überraschend, aber früher als erwartet, befinden wir uns in Mitten der zweiten Welle der Corona-Pandemie, so dass mit Blick auf das Infektionsgeschehen die Furcht vor neuerlichen Einschränkungen wächst. Den massiv unterstützenden geld-und finanzpolitischen Maßnahmen zum Trotz, fallen die Vorhersagen für eine Konjunkturerholung - vor allem was das Tempo der Erholung anbetrifft - zunehmend schwerer.

In diesem Sinne möchten wir in gewohnter Weise unsere Wahrnehmung und Einschätzung zu den Kreditmärkten mit Ihnen teilen und über die Entwicklung unserer Fonds informieren.

Zu den aktuellen Monatsultimo Factsheets unserer Fonds sowie zu den Fondskommentaren unserer Portfoliomanager gelangen Sie über die blauen Buttons am Ende dieser E-Mail.
 
Mit freundlichen Grüßen aus Hamburg

nordIX Fondsmanagement Team

 Unklarheit und Ungewissheit auf dem Vormarsch
 
Nachdem der August bei einem grundsätzlich positiven Marktsentiment durch eher geringere Marktliquidität gekennzeichnet war, was sich bis Mitte September fortsetzte, war zum Monatsende eine volatilere Marktphase zu beobachten. Treiber dieser Gegenbewegung war die weitere Zunahme an COVID-19-Neuinfektionen weltweit und die damit verbundene Befürchtung, dass diese Entwicklung deutlich stärkere Einschränkungen der wirtschaftlichen Aktivitäten mit sich bringen wird. Weitere Faktoren, wie die Brexit-Ungewissheit und Schwierigkeiten bei der Einigung über weitere fiskalpolitische Unterstützungsmaßnahmen in den USA, belasteten primär die Aktienmärkte und in geringerem Maß auch die Kreditmärkte. Während sich der Sell-Off an den Aktienmärkten auf die Risikoprämien von risikoreicheren Credits aus dem High Yield- und Nachrangsegment auswirkte, blieben Senioranleihen durch Notenbankkäufe technisch unterstützt und relativ stabil. Weiterhin war zu beobachten, dass Kapitalmarktakteure Kursrücksetzer nach wie vor nutzten, um Marktexposure aufzubauen. Der Fokus der Marktteilnehmer bleibt insbesondere auf dem Primärmarkt gerichtet, wo die Nachfrage das Angebot weiterhin deutlich übersteigt.
 
Quelle: Bloomberg, nordIX AG
Quelle: Bloomberg, nordIX AG

 Politische Unischerheiten manifestieren sich
 
Für Titel aus dem High Yield-Segment war der September daher ein herausfordernder Monat. Der US-Markt sah ein Allzeithoch an Neuemissionen für den abgelaufenen Handelsmonat, was traditionell mit einer Ausweitung der Sekundärmarkt-Spreads einhergeht. Für den Oktober wird mit einem deutlichen Rückgang der Neuemissionsaktivitäten gerechnet.

Das vorherrschende Thema in Bezug auf die Indizes war indes der Roll in einen neuen Kontrakt, der regelmäßig zum 20. der Monate März und September erfolgt. Vor allem der CDX High Yield, der Index für US-amerikanische HY-Emittenten, wurde kräftig durchgemischt. Nicht weniger als zwölf der 100 Namen im Index wurden ersetzt. Zu den neuen Mitgliedern gehören prominente Adressen wie Ford Motor Company, Macy´s Inc. oder Royal Caribbean Cruises Limited, drei der sieben „Fallen Angels“, die aus dem Investment Grade-Universum abgestürzt sind. Den Index verließen zwei Namen aufgrund von Unternehmenszusammenschlüssen, u.a. Sprint Communications Inc. infolge der Fusion mit T-Mobile US, eines wegen Illiquidität und ein Unternehmen änderte lediglich den Firmennamen. Die verbliebenen acht Firmen, die den Index verlassen haben, sind allesamt einem Default zum Opfer gefallen. Demgegenüber hat kein Unternehmen den Aufstieg in die Liga der Investment Grade Namen geschafft.

Im europäischen Pendant, dem iTraxx Crossover, zeichnete sich ein ähnliches Bild ab. Von den 75 Namen wurden acht ausgetauscht, wobei sieben gefallene Engel aus dem iTraxx Main abrutschten (u.a. Accor, Lufthansa, Peugeot, und Rolls Royce). Ein Default war mit Hema Bondco und Matalan Finance nur bei zwei Unternehmen der Grund, den Index zu verlassen, mit der Hellenic Telecom gab es sogar einen Aufsteiger in den Investment Grade-Index.

Die Veränderungen sorgten für eine Verteuerung der Indizes um 23 Basispunkte (CDX) bzw. 15 Basispunkte (Xover). Diese Verteuerung ergibt sich zum einen aus der Laufzeitverlängerung der Kontrakte um 6 Monate. Zum anderen wirkt der Austausch der Namen ebenfalls verteuernd, denn es wurden zwar qualitativ höherwertige mit engerem Creditspread handelnde Unternehmen eingeführt, aber die Emittenten, die bereits ausgefallen waren, wurden zum Zeitpunkt des Austausches bereits mit „Null“ gewichtet. In der Nettobetrachtung stieg somit vor allem im CDX High Yield der durchschnittliche Spread und damit der Indexwert.

Zu dem Zeitpunkt des Kontraktwechsels handelten beide Indizes knapp 20 Basispunkte enger als zum Monatsultimo August, der Trend der sich einengenden Creditspreads war im High Yield-Segment somit weiterhin intakt.
Quelle: Bloomberg, nordIX AG
Im Folgenden weiteten sich die Indizes indes mit 60 Basispunkten im CDX und 46 Basispunkten im Xover deutlich weiter aus, was sich nur durch den Roll erklären lässt. Neben der bereits angesprochenen Vielzahl an Neuemissionen waren in erster Linie politische Unwägbarkeiten im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahl und der Brexit-Verhandlungen zwischen UK und der EU und die erneut stark zunehmenden Fallzahlen an Corona-Neuinfektionen ursächlich für diese Trendumkehr. Eine zunehmende Risikowahrnehmung in den Märkten löste Verkäufe in High Yield-ETF´s aus, wodurch die Creditspreads im Hochzins-Segment zusätzlich unter Druck gerieten.

Zumindest bis zu den US-Wahlen Anfang November ist ein erhöhtes Maß an Marktvolatilität zu erwarten.

 Risikoprämien und Neuemissionsspreads weiterhin rückläufig
 
Das Volumen der im September begebenen unbesicherten Anleihen im Euro Investment Grade Segment lag mit 92 Mrd. Euro im Rahmen der erwarteten 85 bis 95 Mrd. Euro. Im Vergleich zum Vorjahr kam es aber unter den Emittentengruppen „Corporates“, „Financials“ und „Governments“ zu einer Verschiebung: Während Financials (Banken, Versicherer, Immobilienkonzerne, etc.) weiterhin dem Jahrestrend folgten und sich im September nur in geringen Mengen über den Kapitalmarkt finanzierten verschuldeten sich Staaten, Bundesländer und Behörden („Governments“) und Corporates weiterhin am Anleihenmarkt, um die Folgen der Corona Maßnahmen abzufedern. Damit lässt sich auch der Hauptgrund für die Emissionen des zweiten und dritten Quartals zusammenfassen: Statt Wachstumsinvestitionen zu finanzieren, begaben Corporates und Governments Anleihen, um die Folgen der Corona Krise  stemmen zu können.

Die wohl größte Kapitalaufnahme auf Unternehmensseite erfolgte durch den irischen Medizinkonzern Medtronic. Über sechs verschiedene Anleihen lieh sich der Hersteller von Herzschrittmachern und Lösungen für minimalinvasive Eingriffe insgesamt 6,25 Mrd. Euro. Grund für die Anleiheemissionen waren aber nicht Liquiditätsengpässe, sondern vorausschauende Managemententscheidungen. Der Konzern will die eingenommenen Mittel nutzen, um teure Kredite abzulösen und die Kapitalstruktur zu vereinfachen. Diese „Jumbo“-Emission machte im September rund 20 % des Volumens aller neuen Unternehmensanleihen im Euro Investment Grade-Bereich aus.

Im Vorjahresvergleich fällt bei den Financials der Rückzug von deutschen Immobilienkonzernen besonders stark auf: Während im Vorjahresmonat deutsche Immobilien Unternehmen wie die Vonovia und die TLG Immobilien Anleihen in Höhe von 3,1 Mrd. Euro begaben, fällt diese Emittentengruppe im September 2020 komplett weg. Das und der Rückgang der Kapitalmarktfinanzierung von Banken führte dazu, dass die Emittentengruppe „Financials“ im letzten Monat einen im historischen Vergleich geringen Finanzierungsbedarf von 16 Mrd. ausgewiesen hat.

Staaten, Supra-Nationals, Behörden und Bundesländer („Governments“) wiesen im September 2020 einen nach wie vor erhöhten Kapitalbedarf auf. Neben den bekannten Emittenten wie den Ländern Hessen und Niedersachsen waren auch eine Handvoll „Exoten“ am Markt aktiv: So sammelte das Königreich Marokko insgesamt 1 Mrd. Euro über Anleihen ein, während sich das Land Südkorea insgesamt 1,2 Mrd. Euro für sich und die staatliche „Export-Import Bank“ am Kapitalmarkt geliehen hat.

Sollte die Saisonalität des Neuemissionsvolumen weiter Bestand haben, so ist mit einem Rückgang der Anleihefinanzierung von Corporates und Financials im Oktober zu rechnen. Das ohnehin schon geringe Angebot von Anleihen trifft damit auf die nach wie vor starke Nachfrage von Kapitalsammelstellen und den Kaufprogrammen der EZB, was für rückläufige Risikoprämien und Neuemissionsspreads bei Unternehmen und Banken spricht.
Quelle: Bloomberg, nordIX AG

 Entwicklung nordIX Renten plus, nordIX Basis UI, nordIX Treasury plus
 
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WEBINAR:

Up Date nordIX Treasury plus 


Der nordIX Treasury plus hat seit unserem letzten Webinar im Juli einen kräftigen Satz in Richtung unseres anvisierten Ziels, einer positiven Jahresperformance, gemacht.

In einem 20-Minütigen Webinar am Dienstag den 20. Oktober 2020 um 11:00 Uhr zeigen unsere Fondsmanager Claus Tumbrägel und Vladislav Krivenkov die Hintergründe der „meistgehassten Rallye“ am Markt der Unternehmensanleihen Markt auf. Dabei gehen sie auf die aktuelle Positionierung im nordIX Treasury plus ein und geben einen Marktausblick für die nächsten zwei Quartale.

Selbstverständlich stehen sie Ihnen darüber hinaus auch für Ihre Fragen zur Verfügung.
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