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                              Juni 2019
 
         
 Performance Juni 2019

 
 nordIX Renten plus +1,10% | nordIX Basis UI +0,71% | nordIX Treasury plus +1,03%

 
Sehr geehrte Damen und Herren,
 
EZB-Präsident Mario Draghi hat beim EZB Symposium im portugiesischen Sintra nun endgültig die Aussicht auf allmählich wieder steigende Zinsen zunichte gemacht.

Wir sind gespannt und möchten nachstehend wie jeden Monat unsere Wahrnehmung und Einschätzung des Marktes mit Ihnen teilen. Wie gewohnt haben wir Ihnen unten den Link zu den aktuellen Monatsultimo Factsheets unserer Fonds eingefügt.

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre. Für Rückfragen, Anregungen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne persönlich zur Verfügung. 
 
Mit freundlichen Grüßen aus Hamburg

nordIX Fondsmanagement Team

 "What ever it takes" - Zinswende adieu
 
Mario Draghi's Ausblick war unmissverständlich: Sofern sich der Konjunkturausblick nicht verbessert, bleiben zusätzliche geldpolitische Maßnahmen das wahrscheinlichste Szenario. Dies beinhaltet zum einen noch niedrigere Zinsen und zum anderen eine Wiederaufnahme des Anleihenankaufprogramms der EZB. Für die September-Sitzung wird die Wahrscheinlichkeit einer Senkung des Einlagesatzes um 10 bp  auf etwa 57% taxiert. Die Bundrenditen erreichten im Juni mit -0,33% neue Rekordtiefs (im Juli bereits -0,41%) und der Trend der Kurvenverflachung in der Eurozone bleibt weiter intakt. Auch die zwischenzeitlich erfolgte Nominierung von Christine Lagarde als Nachfolgerin ist nicht geeignet, gesteigerte Erwartungen zu Gunsten einer Zinswende zu befeuern. Die Nachfrage nach langlaufenden EUR-Staatsanleihen hält weiter an, so dass Anlegern für eine positive Rendite im kurzen Laufzeitbereich aktuell nur italienische Staatspapiere bleiben. Dies führte zu einer deutlichen Outperformance italienischer Anleihen; so hat sich der BTP-Bund-Spread im Juni um etwa 45 bp verringert.
Quelle: Bloomberg, nordIX
Angesichts der hohen Marktliquidität und einer wahrscheinlichen Neuauflage des EZB-Anleihenankaufprogramms wird sich der Trend einengender Spreads bei Anleihen mit guter Bonität weiter fortsetzen. Gleichzeitig bestätigt die allmählich abflauende Konjunkturentwicklung, insbesondere die nach wie vor bestehenden handelspolitischen Unsicherheiten, die Notwendigkeit zusätzlicher Stimuli seitens der EZB. Die Inflationserwartung auf Basis der 5Y5Y-Inflation Forward Swaps hat Mitte Juni bei 1,13% ein neues Allzeittief erreicht. Zur Erinnerung: Beim Start des Anleihenankaufprogramms im März 2015 lag der Wert bei 1,69%.

 Flucht in schlechtere Ratingklassen
 
Der Juni war von starken Mittelzuflüssen sowohl im Investment Grade-Bereich als auch im High Yield-Segment geprägt. So konnte im europäischen Markt für Hochzinsanleihen die Spreadausweitung der Vormonate nahezu in Gänze kompensiert werden. Von den Niedrigständen zu Beginn des Jahres 2018 (244 bp) sind wir indes noch gut 130 bp entfernt.
Quelle: Credit Suisse
Besonders auffällig im Investment Grade-Bereich ist, das die marktweite Einengung des Anleihespreads im BBB-Universum deutlich stärker erfolgte als bei Single-A Emissionen. Während dieser Trend bei europäischen Anleihen im Juni stagnierte, engte sich der US-Markt für BBB-Papiere gegenüber A-Credits um weitere 6 bp ein. Auslöser dieser Kapitalbewegung in schlechtere Ratingklassen ist das allgemeine Zinsniveau. So sind aktuell bereits bei 30% des weltweiten Gesamtmarktes für Rentenpapiere nur noch negative Renditen zu erwirtschaften. Vor allem europäische Investoren sind somit gezwungen, entweder schlechtere Kreditqualitäten zu akzeptieren oder in Märkte mit positiven Renditen - wie etwa den US-Markt - auszuweichen, um ihre Zielrenditen zu erreichen.

Eine mögliche Neuauflage des Anleihenankaufprogramms der EZB - wahrscheinlich einhergehend mit einer Ausweitung des Anlagespektrums und Erhöhung der Ankaufquoten - lässt erwarten, dass diese Bewegung anhalten wird. Nach wie vor ist in den Märkten viel Liquidität vorhanden die ertragsbringend angelegt werden will.

Die gegenwärtige Marktbewegung ist demnach nicht auf eine Verbesserung der Unternehmenssituation zurückzuführen, tatsächlich sind die wirtschaftlichen Wachstumsraten dies- und jenseits des Atlantiks rückläufig. Perspektivisch ist eher mit einer Zunahme von Ausfallraten, einhergehend mit steigenden Creditspreads, vor allem im HY-Segment, zu rechnen. Demgegenüber werden die hier zu erzielenden Renditen auch weiterhin vermehrt Investorengelder anziehen. Somit befinden wir uns in einem Marktumfeld das eine systematische Einengung der Kreditbasis erwarten lässt.

 Zugpferd Corporates
 
Mit einer Steigerung des Neuemissionsvolumens um EUR 37,5 Mrd. gegenüber dem Vormonat Mai erreicht der Euro Investment Grade-Bereich im Juni 2019 den Höchststand im zweiten Quartal. In Summe wurden im Juni 2019 Anleihen im Wert von EUR 115 Mrd. emittiert. Diese setzten sich zu 32% aus Corporate, 40% Financial und 28% Government Emittenten zusammen.

Insbesondere die verstärkte Neuemissionstätigkeit von Corporates trug zu dieser Entwicklung bei. Insgesamt finanzierten sich 36 Corporates am Primärmarkt. Unter diesen war zum zweiten Mal in diesem Jahr die Medtronic Global Holdings Inc. Diese emittierte über eine Aufstockung und über neue Anleihen mit einer Restlaufzeit von 3J, 6J, 12J, 20J und 30J ein Volumen in Höhe von EUR 5 Mrd. Trotz des zusätzlichen Leverage (das sich negativ auf die Kreditqualität auswirken sollte), halten sich die Risikoprämien für Kreditausfallversicherungen mit einer Laufzeit von fünf Jahren relativ stabil auf niedrigen Niveaus. Dies ist mit dem positiven Analystensentiment, dem allgemeinen Marktkonsens über eine sehr starke Bilanz und mit einem gut diversifizierten Geschäftsmodell zu begründen. Unter den Corporate Emittenten waren Unternehmen aus Frankreich besonders aktiv. Auf sie gingen 25% der Emissionen (9 von 36) zurück. Angeführt wurde die Gruppe von den Unternehmen Vivendi und Publicis Groupe. Sie emittierten mehrere Anleihen in Höhe von EUR 2,25 Mrd. und EUR 2,1 Mrd.

Bei den Neuemissionsprämien ist festzustellen, dass nach einer Phase steigender Neuemissionsprämien der Trend sinkender Prämien seit Mai 2019 weiterhin intakt ist. Die abnehmende Emissionsaktivität während der Sommermonate könnte diese Entwicklung verstärken und noch mehr Neuemissionen unter das Level ausstehender Anleihen drücken.

 Entwicklung nordIX Renten plus, nordIX Basis UI, nordIX Treasury plus
 
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Gastbeitrag Claus Tumbrägel im

 
"Draghi setzt gebeutelte Banken unter Druck"

Welche Auswirkungen hat Draghi's „Whatever it takes“- Strategie ohne absehbares Ende? In seinem Gastbeitrag im Private Banking Magazin erläutert Claus Tumbrägel die Konsequenzen dauerhaft niedriger Zinsen für Banken und deren Zinsergebnis, insbesondere für deren Anleihen. weiterlesen
 
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